“Berlin 2020 – Fit für die Zukunft?” Podiumsdiskussion der Berliner Wirtschaftsgespräche

Einladung_

“Berlin 2020 – Fit für die Zukunft?”

KONFERENZ

30. März 2011, 11 Uhr

Die bis dato gezahlten Zuschüsse von 8,1 Milliarden Euro an deutsche Kulturinstitutionen werden laut Medienberichten in den kommenden zehn Jahren um acht bis zehn Prozent sinken. Bei gleichzeitig steigenden Kosten wären dann bis zu zehn Prozent der Einrichtungen von Schließungen bedroht.

Wird hier aber an der falschen Stelle gespart? Denn auf der anderen Seite steigt die Nachfrage nach Leistungen aus dem Kreativ- und Kulturbereich – vor allem im Bereich Werbung, Software und Design – stetig. Allein in den letzten zehn Jahren hat sie sich mehr als verdoppelt.

Dies bedeutet, dass der Markt mit Kreativ- und Kulturprodukten ein Markt der Zukunft ist und nicht zuletzt vielen als Einkommensquelle dient. Attraktiv ist er nicht nur für kleine Selbstständige, sondern auch für größere Unternehmen. Wie einst einzelne Regionen um Industriestandorte buhlten, so versuchen sie nun dem Kultur- und Kreativmarkt einen idealen Nährboden zu bereiten, um im Wettstreit der wirtschaftlichen Entwicklung eine weitere Säule des Dienstleistungssektors auszubauen.

Aber wie jeder Markt ist auch der der Kultur- und Kreativprodukte umkämpft. Ein Wachstumspotential kann nur in denjenigen Regionen stattfinden, die bereits im Wettbewerb sind und ein ideales, dynamisches kreativwirtschaftliches Cluster haben.

Wie steht es dabei im internationalen Vergleich um Berlin? Ist die Stadt bereit, diesen Kampf aufzunehmen und bietet sie einen geeigneten Nährboden für die Kreativ- und Kulturwirtschaft? Integriert sie „Freischaffende“ aus den genannten Bereichen in die gesellschaftlichen Solidaritätsstrukturen und kann sie den momentanen Zuspruch dieser Gesellschaftsgruppe in die Zukunft transportieren?

Die Moderation wird Frau Prof. Lux übernehmen. Sie wird sich vor der Veranstaltung mit Ihnen in Verbindung setzten um inhaltliche Schwerpunkte mit Ihnen abzustimmen. Bezüglich der Größe der geplanten Veranstaltung gehen wir von ca. 50 bis 100 Teilnehmern aus. Im Vorfeld
wird eine professionelle Pressearbeit zur breiten Bekanntmachung der Veranstaltung
erfolgen. Zu Ihrer Information fügen wir Ihnen das Programm mit den geplanten
Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Podiums bei.

Kurz noch ein Wort zu uns: Die Berliner Wirtschaftsgespräche sind ein wirtschaftspolitischer Verband in Berlin-Brandenburg, der seit 1998 besteht. Unser Selbstverständnis und Ziel ist es, eine Plattform zu bilden, für gesellschafts- und wirtschaftspolitische Themen und die
entscheidenden Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur miteinander ins Gespräch zu bringen. Informationen über uns finden Sie unter www.bwg-ev.net.

 

Beitrag zur Konferenz

Beral Madra

Kunst- und Kulturförderung in der Türkei und in der Region

 

Die Förderung von Kunst und Kultur, im Sinne der Unterstützung des Kreativen Individuums steht noch nicht im Mittelpunkt der Kulturpolitik der Türkei, obwohl die Wirtschaft die Markenprodukte  stark befördert.

Gegenwärtige Unterstützung der Projekte sind mehr von den EU Fonds gesichert als von der Türkei.  Die Frage ist wie Entwickelt sich die bildende Kunst und Kultur ohne offiziellen Beitrag?  

Die Kulturförderung ist nach dem Grundgesetz in erster Linie Sache des Kulturministeriums, das jetzt auch Tourismus betreut; was eigentlich  eine Verwirrung im Sinne der Verteilung der  Aufmerksamkeit und Finanzen erzeugt. Die Gemeinden sind zum Teil auch finanziell von dem Staat abhängig. So werden im größten Teil die öffentlichen Kulturausgaben finanziert.
 
Der Staat finanziert mit rund …………………….. etwa dreizehn Prozent der Gesamtausgaben für Kunst und Kultur, die eigentlich im Rahmen des Kulturministeriums tätig sind, wie z.B. Orchester, Ballet, Theater, Oper, Bildende Kunst Galerien. Diese sind  kulturelle Einrichtungen, die als die Moderne Entwicklung gegründet sind und noch eine nationale Bedeutung haben.
 

Kultur fördern bedeutet in der Türkei, das historische und traditionelle kulturelle Erbe zu sichern und zu erhalten. Kulturministerium gemeinsam mit den Ländern verwaltet die umfangreiche Archäologische Erbe, die ottomanische Erbe (zusammen mit Nationale Stiftungen Direktorat) und zeitgenössische Denkmäler und andere Kultureinrichtungen.
 
Als Kulturförderung, die zur Entstehung von Kunst und Kultur beitragen gibt es zur Zeit eine bedeutende Film Förderung, die aber doch nach Inhalt und Aussage nachgeprüft ist. 
Die wichtige Rolle spielt hier die EU Fonds, die seit ein Jahrzehnt Projekte vor allem im Bereich der zeitgenössischen Kunst unterstützt hat.
 
Eine besondere Rolle in der zeitgenössischen Kunst und Kultur spielt das kulturelle Leben in Istanbul. Es ist beinahe in keiner Konkurrenz mit  der Hauptstadtkultur, wo Kultur noch unter National-Staat Konzepte eingeordnet ist und private Institutionen nicht auffallend sind. Einzige wichtige Bewegung außerhalb Istanbul; nämlich in Sinop (seit 2004 Sinopale), in Antakya, Mardin, Çanakkale und Izmir sind internationale Ausstellungen im Modell Biennale.

Jedoch ist Istanbul eine wichtige Verbindungs- und Netzwerk-Ort für zeitgenössische Kunst in einer geo-politischer Milieu und Sphäre, die damals als Peripherie genannt wurde, jetzt aber als kulturell entwickelnde Gebiete identifiziert sind und je nach den künstlerischen Tätigkeiten schwebende Zentren bilden; d.h. internationale Veranstaltungen wie Biennale und Kunstmesse sind bestimmende Funktionen.

Die meist internationalen aber auch lokalen privaten Konzerne bestimmen die Makro-Ebene der Kunstszenen in der Gegend und damit auch die Form und Ästhetik der Kunst, so dass z.B die Malerei als Favorit im Markt vorspringt. Dann ist die Frage, welche Bilder erlaubt sind? Wie frei sind die Künstler/innen in ihren Aussagen und Formen? In der Mikro Ebene aber,  wo die prägnante  Kunst entsteht, sind die Künstler/innen stark politisch und dissident.